Ich schreibe aktuell noch an diesem Reisebericht, muss ihn aber schon mal speichern.
Hallo zusammen,
ich war letztes Jahr mit meiner Freundin zum ersten Mal auf Lanzarote und wir waren begeistert. Dazu muss ich sagen, dass wir die Kanaren schon häufiger besucht haben (Gran Canaria, Teneriffa, La Palma und Fuerteventura), weshalb wir uns unbedingt die letzte große Insel anschauen wollten. Aus dem Bekanntenkreis hieß es, Lanzarote sei vergleichsweise langweilig und vielleicht lag es an der niedrigen Erwartungshaltung, dass uns Lanzarote am Ende so sehr positiv überrascht hat.
Es stimmt, dass Lanzarote keine so beeindruckenden Berge hat, wie die anderen Inseln. Natürlich gibt es auch welche (mit wundervollem Ausblick), aber ein Großteil der Insel ist eher flach. Dafür kommt man mit dem Auto über gut ausgebaute Straßen schnell und unkompliziert von A nach B. Ansonsten gibt es auf Lanzarote Vieles, was man von den anderen Inseln kennt: wunderschöne Strände und Buchten, urige Städtchen, ein breites Tourismus-Angebot (auch einen großen Tierpark), Sehenswürdigen und Ausflugsziele.
Ich möchte euch vorstellen, was Lanzarote für mich besonders macht. Wir starten mit zwei Dingen, die Lanzarote unter den kanarischen Inseln oder vielleicht weltweit einzigartig machen:
Timanfaya Nationalpark
Ein großes Stück der Insel ist noch vollständig mit Lavagestein bedeckt. Teilweise führen die Hauptstraßen hindurch, aber das Zentrum befindet sich im Timanfaya Nationalpark. Diese Vulkanlandschaft sieht so surreal aus, dass man sich teilweise vorkommt, als würde man einen fremden Planeten erkunden.
Mitten im Nationalpark auf einem Vulkan befindet sich das Besucherzentrum Islote de Hilario. Dort hält standardmäßig jeder Reisebus und wer möchte, kann vom Restaurant aus den Blick auf das Lavameer genießen. Viel spannender ist jedoch, dass sich unter den Füßen eine aktive Magmakammer befindet. Wer hier die Hand in den Boden steckt, merkt bereits den Unterschied. Das Restaurant nutzt einen Schlot als Grill, während vor dem Restaurant s. g. gheotermische Experimente stattfinden, welche die heißen Temperaturen veranschaulichen.
Tipp: Nicht mit dem Auto anreisen
Grundsätzlich kann man gegen Eintritt mit dem Auto anreisen, womit man bis zum Besucherzentrum kommt. Das ist auch schon ein Erlebnis, aber die eigentliche Tour ist nur von Bussen befahrbar, in die man umsteigen muss. Zudem warten PKW teilweise stundenlang auf den Einlass, weshalb ich niemandem empfehlen würde, hier mit dem Auto anzureisen.
Bucht euch am besten eine Bustour mit Abholung, die es wahlweise in Kombination mit einem Tagesausflug gibt. Damit ist die Zeit zum Essen vor Ort zwar etwas knapp, aber die Reisebusse haben keine Wartezeit beim Einlass und fahren auch direkt die richtige Strecke durch den Nationalpark.
Küste an der Nordseite
Noch am Anreisetag sind wir von Puerto del Carmen einmal auf die Nordseite nach La Santa gefahren. Die Küste ist dort wenig besiedelt und man kann ein gutes Stück wandern oder auch mit dem Auto fahren (allerdings ist der Weg sehr steinig). Hier spürt man die Kraft des Meeres in einer ganz besonderen Atmosphäre. Mir bot sich eine gute Gelegenheit für einen Drohnenflug (Qualität hoch stellen!):
César Manrique
Die zweite Besonderheit betrifft den Künstler César Manrique, der Lanzarote wortwörtlich geprägt hat. Seine Bauprojekte finden sich über die ganze Insel verteilt und er hat überall seine Spuren hinterlassen. Eines seiner Ziele bestand darin, menschliche Bauwerke mit der einzigartigen Umgebung zu verbinden, wozu er Häuser in das Lavagestein baute.
Seine Bauwerke stehen teilweise in Form von einfacher Kunst herum, aber spezielle Gebäude sind heute in Form von Museen zugänglich. Der Zugang ist teilweise kostenlos, meist jedoch kostenpflichtig. Wer mehrere Orte besuchen möchte, kann Kombitickets buchen oder ganze Tagesausflüge.
Folgende Ausflugsziele können wir empfehlen:
- Den Vulkantunnel Jameos del Agua
- Die in Lavablasen gebaute César Manrique Stiftung
- Das Lagomar Museum
- Vielleicht das Casa Museo del Campesino (kostenlos)
- Den botanischen Kaktus Garten
Wer sich speziell für den Künstler interessiert, kann zudem das Cesar Manrique Haus Museum besuchen, wo sich auch sein Atelier befindet. Da es sich eher um ein normales Haus handelt, fanden wir den Besuch aber nicht so spannend.
Papagayo Strand
Der wohl bekannteste Strand auf Lanzarote ist der Papagayo im Süden der Insel. In dieser Gegend findet man gleich mehrere Buchten und Strände in einer Umgebung, die weitestgehend unbebaut ist. Am größten Strand befindet sich lediglich ein kleines Restaurant, welches völlig überlaufen war, aber einen wunderschönen Ausblick bietet. Generell wird der Strand zur Mittagszeit sehr voll, weshalb man möglichst früh anreisen sollte.
Wer gerne schnorchelt oder es mal ausprobieren möchte, findet in dieser Bucht die beste Möglichkeit, um Fische aller Art zu beobachten. Man kann sich in der von Wind und Wellen geschützten Bucht gemütlich im Wasser treiben lassen oder auf den Hügeln Panorama-Fotos vom Ende der Insel machen. Von hier sieht man übrigens auch Fuertventura sehr gut.
Man kann ausschließlich mit dem Auto über einen Schotterweg anreisen, für den ab der Mitte ein geringer Eintritt verlangt wird. Falls das Auto bis zum Strand nicht schon auseinandergefallen ist, findet man dort ausreichende Parkmöglichkeiten. Man kann einen Teil des Schotterwegs am Anfang überspringen, indem man durch die Siedlungen fährt (am besten auf Google Maps vorher gucken).
Puerto del Carmen
Wir haben uns als Urlaubsziel für Puerto del Carmen entschieden, weil es dort viele Angebote gab und weil die Stadt sehr zentral gelegen ist.